SPD 60plus Bad Tölz-Wolfratshausen, 8. August 2024
Antrag an SPD 60plus Bundeskonferenz
Die Bundesregierung muss eine verbindliche Vorgabe erarbeiten in der klar festgelegt ist, dass Seniorinnen und Senioren, die (noch) keinen Zugang zu digitalen Medien haben, keine Nachteile erfahren. Das heißt, alle Dienstleistungen und Angebote sowohl von staatlichen Behörden als auch von Dienstleistern, die im Sinne der Daseinsvorsorge tätig sind, wie Banken/Sparkassen, Post, ÖPNV und Deutsche Bahn müssen bis auf Weiteres verpflichtend neben digitalen Zugängen auch analoge Zugänge/Abwicklung ermöglichen. Den Menschen ohne digitalen Zugang dürfen dabei keine Mehrkosten entstehen.
Begründung
Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran – das ist gut so. In dieser gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruchphase, können jedoch besonders Seniorinnen und Senioren bei der rasanten Entwicklung oft nicht mithalten.
Auch wenn es nur eine Minderheit ist, muss auf diejenigen Rücksicht genommen werden, die in der digitalen Welt noch nicht zuhause sind. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in Deutschland 15 Prozent der Menschen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren offline. Bei den über 80-Jährigen ist nur etwa jeder Dritte digital unterwegs. Diesen Menschen muss ein analoger Zugang zu Dienstleistungen bei allen staatlichen Behörden möglich sein. Bei privaten bzw. halb-privaten Unternehmen wie Banken/Sparkassen, Post, ÖPNV und der Deutschen Bahn, die zur Daseinsvorsorge zählen, sind alle Dienstleistungen und Angebote auch analog anzubieten.
Das bedeutet, dass weder eine Mobiltelefonnummer, eine E-Mail-Adresse und somit ein Internetzugang Voraussetzungen sind, sondern ein Service-Schalter mit persönlicher
Beratung.
Das mag unbequem und arbeitsaufwändig sein. Wenn wir unseren Anspruch 'Minderheiten nicht zu diskriminieren' ernst nehmen, geht jedoch bis auf Weiteres kein Weg daran vorbei.
Gabriele Skiba
Vorsitzende AG 60plus Bad Tölz-Wolfratshausen
Tel: 08171 16113
E-Mail: gabriele.skiba@arcor.de