AG 60plus Bad Tölz-Wolfratshausen: Führung in der Ohel-Jakob-Synagoge in München

07. Mai 2017

Mitglieder der AG 60plus Bad Tölz-Wolfratshausen besuchten am 27. April die Ohel-Jakob-Synagoge in München.

Vom Foyer des Gemeindezentrums gehen die Besucher zuerst durch den 32 Meter langen "Gang der Erinnerung". Und spätestens jetzt verstummten alle Gespräche. An einer Seite der gesamten Länge des Ganges sind auf hinterleuchteten Glasplatten über 4500 Namen von Münchner Juden verzeichnet, die während des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden. Auch einer unserer Teilnehmer fand dort Namen seiner Familie verzeichnet.

Das Innere der Synagoge, die 2006 eingeweiht wurde, hat uns alle sofort mit ihrer klaren und ausdrucksstarken Architektur in Bann gezogen. Im Rahmen der Führung haben alle Teilnehmer viel Interessantes über den Ablauf eines Gottesdienstes, sowie über Bräuche und Traditionen der jüdischen Religionspraxis kennengelernt. Angenehm aufgefallen sind uns vor allem die bequem gepolsterten Sitzplätze. Aber das ist sicher auch notwendig, denn ein Gottesdienst kann schon an die drei Stunden dauern, wie wir gelernt haben. Die Frage eines Besuchers, ob man interessehalber als Nichtmitglied der jüdischen Gemeinde an einem Gottesdienst teilnehmen kann, wurde verneint. Früher was es wohl möglich, aber heutzutage geht es aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr.

Mit vielen neuen Eindrücken und neuem Wissen ist die komplette 60plus-Gruppe zum Ausklang des Synagogen-Besuchs dann noch in ein Alt-Münchner Wirtshaus zur Brotzeit eingekehrt.

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